GHO-Schüler helfen, letzte Wünsche zu erfüllen
von SV GHO
Am Freitag, den 25. Januar gab es besondere Gäste im Gymnasium Heide-Ost, die vor allem mit einem ungewöhnlichen Fahrzeug erschienen sind. Viele Schülerinnen und Schüler schauten gebannt aus dem Fenster, als der Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes von dem Koordinator Marc Wagner, der Ehrenamtlichen Nina Schimansky und Jonas Priedemann, der sein Freiwilliges Soziales Jahr bei diesem Projekt absolviert, vor der Eingangstür geparkt wurde. Sie sind nun schon das zweite Mal an der Schule gewesen, um den Spendenscheck vom GHO Weihnachtsbasar entgegenzunehmen. Zuvor waren Sie mitsamt dem Wagen schon bei dem Weihnachtsbasar am 29.11.2018 vor Ort. An diesem Tag haben die Schülerinnen und Schüler der 5. bis 8. Klasse fleißig ihre selbstgebastelte Weihnachtsdekoration angeboten, Kuchen, Getränke und Waffeln verkauft oder mithilfe eines Glücksrades den weihnachtlichen Gegenständen einen neuen Besitzer gegeben. Zahlreiche Besucher hörten sich zudem bspw. Musik gespielt von Schülerinnen und Schülern aus der Bläserklasse an, gewannen bei der Tombola, die von der Ganztagsschule organisiert wurde, nahmen am vom Förderverein organisierten Glücksspiel teil oder sprachen mit dem Weihnachtsmann, der ebenfalls den Basar aufgesucht hatte. Das eingenommene Geld wird wie jedes Jahr für einen guten Zweck gespendet. Mit viel Engagement und Begeisterung haben die Jugendlichen einen großartigen Betrag von 2770 € erwirtschaften können, der zur Hälfte der Kinderherzhilfe e.V. in Schleswig-Holstein zu Gute kommt, die sich aus etwa 130 Familien und Eltern von herzkranken Kindern zusammensetzt, die mit ihren Aktivitäten anderen Betroffenen und ihren Angehörigen Hilfe und Beistand in einer schwierigen Zeit leisten wollen. Die andere Hälfte der Einnahmen soll das Projekt „Wünschewagen“ vom Arbeiter-Samariter-Bund unterstützen. Seit 2014 gibt es Wünschewagen nach niederländischem Vorbild in Deutschland, seit Dezember 2015 auch einen, der in Elmshorn stationiert ist. Bis heute wurde in jedem Bundesland mindestens ein Wagen eingerichtet, insgesamt sind es 20 an der Zahl. Im Durchschnitt etwa ein bis zwei Mal pro Woche ist der Wagen mitsamt Ehrenamtlichen im Einsatz, um schwerkranken Menschen aus ganz Schleswig-Holstein ihren letzten Wunsch zu erfüllen. Ob nun die letzte Reise an die Ostsee oder die Nordsee geht, noch einmal ein Spiel im Stadion des Lieblingsvereins erlebt wird, die Fahrt ein letztes Mal zum Hamburger Hafen führt oder doch schließlich der lang ersehnte Fallschirmsprung ansteht, die Fahrten mit dem Wünschewagen sind auf jeden Fall „keine Fließbandfahrten, sondern immer individuell und auch mit kleinen Extras ausgestattet“, erklärt Priedemann den Klassensprechern der 5. bis 8. Klassen bei der Spendenübergabe. Zum Beispiel wird dann die VIP-Lounge im Fußballstadion gemietet, damit den Menschen die Fahrt gänzlich genießen können und eine schöne Überraschung bekommen. Obwohl mit der Fahrt im Wünschewagen der letzte Wunsch eines schwerkranken Menschen erfüllt wird, seien es laut dem FSJler keine traurigen Fahrten, da die Krankheit dann vergessen werde und die Menschen den Tag fröhlich und glücklich verbringen würden. Dazu trägt auch die Ausstattung des Wünschewagen bei, die die Schülerinnen und Schüler ebenfalls an diesem Tag begutachten durften. Von außen könnte das Fahrzeug an einen Krankenwagen erinnern, der lediglich in anderen Farben lackiert ist, doch sieht das Innere des Wagens deutlich anders aus. Eine Person kann im Sitzen und im Liegen transportiert werden, wobei eine Begleitperson ihrer Wahl neben zwei von den insgesamt etwa 100 Ehrenamtlichen, die die Fahrten betreuen, ebenfalls im Wünschewagen Platz hat. Außerdem sind zu beiden Seiten und sogar an der Decke Fenster eingelassen, damit ein uneingeschränkter Blick auf die Umgebung auch während des Liegens möglich ist. Eine blaue, mit weißen Sternen bedruckte Decke und das zugehörige Kissen, die an den Himmel erinnern und Lampen, die auch für Fahrten über Nacht auf eine entsprechende Beleuchtung umgeschaltet werden können, schaffen eine entspannte Atmosphäre, damit sich die Fahrgäste wohl fühlen. Zusätzlich sorgt ein eingebauter Kühlschrank mit Getränken und Speisen für das leibliche Wohl der Fahrgäste. Die ehrenamtlichen Begleiter vom Wünschewagen sind trotz allem auf medizinische Notfälle vorbereitet und haben entsprechendes Fachwissen. Diverse Verbandsmaterialien, medizinische Geräte und Materialien etc. liegen aufgrund der Umstände zwar im Fahrzeug vor, jedoch sind diese nicht direkt sichtbar verstaut, damit die Menschen sich nicht negativ an ihre Situation erinnert fühlen. Schließlich soll diese Reise einen letzten Wunsch in Erfüllung gehen lassen und die Fahrgäste auch zu sich selbst führen. Alle Entscheidungen liegen in ihrer Hand, sodass Sie am Ende der Fahrt ihren Wunsch ganz nach ihrer Vorstellung erfüllt haben konnten. Natürlich ist das Angebot für alle Menschen kostenlos. Insgesamt seien durch das mit Spenden finanzierte Projekt schon etwa 1000 Fahrten mit den besonderen Fahrzeugen in ganz Deutschland erfolgt. Mit unserer Spende können wir hoffentlich noch viele weiterer Einsätze des Wünschewagen ermöglichen.
Abschließend noch ein großes Dankeschön an alle Mitglieder des Fördervereins und der Ganztagsschule, an alle Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer, die mitgeholfen haben, den Weihnachtsbasar erneut auf die Beine zu stellen!!!
Die Schülersprecher,
Annika Heidenreich & Justus Siewert