Alle Lehrer/innen in den Hörsaal!
von Gunda Köster
Schulentwicklungstag in Kiel
Anlass für den Kongress waren die Beschlüsse der Kultusministerkonferenz, die beschlossen hat, dass in allen Schulfächer digitale Medien genutzt und die Schüler/innen in deren Nutzung fortgebildet werden sollen.
Der Kongress begann mit zwei Kurzvorträgen für alle Teilnehmer mit unterschiedlichen Positionen zur Nutzung digitaler Unterrichtsmedien. Der erste hob -an Beispielen aus den USA - hervor, dass gute auf den einzelnen Schüler zugeschnittene Lernprogramme gewaltige Lernfortschritte bringen können. Der zweite betonte, dass es den Lernfortschritt behindert, wenn man ständig an sein Smartphone in der Hosentasche denkt, und dass wir zwar weniger Papier verbrauchen, der Computermüll aber von uns rücksichtslos nach Schwarzafrika geschafft wird, wo er die Umwelt verseucht und die Müllarbeiter vergiftet.
Nach diesen Vorträgen für alle ging jeder Teilnehmer in die „Workshops“, für die er sich angemeldet oder kurzfristig entschlossen hatte.
Die Rückmeldungen am Ende des Tages waren sehr unterschiedlich, wie auch das Niveau der Vorträge und Workshops. Einig waren wir uns, dass das Hauptproblem bei der Nutzung digitaler Medien am GHO anscheinend nicht die mangelnde Ausbildung der Lehrer ist.
Sondern es fehlt für sinnvolle Arbeit mit digitalen Medien vor allem
1., 2. und 3.: an schnellen Internetverbindungen,
- an genügend Arbeitsplätzen zum individuellen Lernen und Arbeiten für jeden,
- an hochqualifizierten Programmen, die auf den einzelnen Schüler zugeschnitten sind und
- an Geld für das alles in guter Qualität.
Auch strenge, komplizierte Datenschutzbedingungen und effektive – die Schülerleistung auswertende – Lernprogramme schließen einander manchmal aus.