Simon Sick (10. Jg.) zur Iunior Akademie 2021

Die Junior Akademie St.Peter Ording war mit die beste Zeit meines gesamten Schullebens und es gibt viel zu viele Geschichten darüber zu erzählen, um alle in einem Bericht zusammenzutragen.

Deswegen kann ich jedem Interessierten wärmstens empfehlen so eine Erfahrung selbst zu machen. Als ich das erste Mal darauf angesprochen wurde, hatte ich zwar keine große Motivation zwei Wochen meiner Ferien mit Schule zu verbringen, jedoch hatte ich nichts was dagegensprach. Im Nachhinein hat sich der Aufenthalt eher wie ein Urlaub angefühlt als Schule. Auch wenn es sich die neue Gruppe zu Beginn sehr fremd war, hatten wir schon am ersten Tag eine Gruppendynamik und ein Gefühl des Zusammenhalts aufgebaut. Das wurde von den drei Treffen vor der Akademie unterstützt, in dem wir uns mit unserem Kurs getroffen haben.

Da waren wir also am Tag der Anreise. Alle frisch getestet und unser Kurs "Chinas neue Seidenstraße" hat die Tagesordnung um ca. 1 Stunde nach hinten verschoben. Doch obwohl wir die letzten waren, die auf dem Campus ankamen, waren wir trotzdem fast immer die Ersten beim Essen. Auch wenn sich diese Pünktlichkeit nicht gelohnt hat, konnten wir wenigstens als Kurs zusammen essen. Warum hat sich die Pünktlichkeit nicht gelohnt? Ganz einfach. Das Essen war einfach schlecht. Es gab jeden Tag Pesto Nudeln und eine kleine, enttäuschende Abwechslung dazu. Das Frühstück war das einzig halbwegs Gute, was es da zu essen gab, da auch das Abendessen nur eine abgespeckte Version des Frühstücks war.

So viel zum Essen. Doch wie waren jetzt die Kursarbeiten? Ich finde sie waren immer interessant, abwechslungsreich und spannend. Denn anders als bei den meisten Lehrern, konnten unsere Kursleiter (Jannis und Stephan) uns permanent interessiert halten. Das und unser selbstgewähltes Thema motivierten uns stets mitzumachen.

Das Beste an der Kursarbeit war das dreitägige Planspiel, in dem wir die Rollen hoher politischer Vertreter einnahmen, um über den Ausbau des 5G Netzwerkes in Europa zu entscheiden. Das Spiel ging nicht nur über mehrere Kurseinheiten, sondern auch über mehrere Tage außerhalb der Kurszeiten. So kam es, dass der hohe Vertreter Ungarns sein Pressestatment auf der Toilette abgegeben hat und einen Deal mit China am Mittagstisch abgeschlossen hat. Das ist aber fast alles im Geheimen passiert, sodass man als Außenstehender keine Chance hatte, in diese Deals mit einzusteigen oder diese als kritisch zu werten. Als Ergebnis haben wir uns nach drei Tagen Diskussionen, Geheimnissen und Reden geeinigt und fast alle waren mit dem Ergebnis zufrieden. Bis auf die Presse, da diese fast grundsätzlich nicht dabei war, weil niemand etwas Falsches vor der Presse sagen wollte.

Der Höhepunkt der Kursarbeit kam am letzten Tag der Akademie. Wir durften eine Sinologin (Chinawissenschaftlerin) Interviewen und unsere Fragen an sie stellen. Ich habe da einige erschreckende und erschütternde Informationen über China gelernt, die von China generell unterdrückt und verleugnet werden.

Doch am Tag der Abreise waren wir alle froh nach Hause zu kommen, was Gutes zum Essen zu bekommen und in einem normal großen Bett zu schlafen. Jedoch würde ich da jederzeit gerne wieder hin. Ich kann es nur empfehlen.