Warum Französisch?
Als Europaschule fördert das Gymnasium Heide-Ost mit seinem sprachlichen Konzept den Zusammenhalt europäischer Länder. Frankreich und Deutschland sind nicht nur europäische Nachbarländer, sondern auch enge Wirtschaftspartner. Auch kulturell steht Deutschland seit Jahrhunderten unter französischem Einfluss. Das Verstehen von Literatur (etwa Molière, Gavalda und St. Exupéry), Musik („Zaz“ und „Stromae“) und Film („Les Intouchables“ und die „Sch’tis“) in Originalsprache ermöglicht eine Horizonterweiterung, wie sie durch z.T. nur mittelmäßige Übersetzungen niemals zu erreichen wäre.
Das Französische ist neben dem Englischen die wichtigste Arbeits- und Amtssprache in verschiedenen Organisationen, wie z.B. der Europäischen Union, der UNO und der UNESCO. Die Kenntnis der französischen Sprache öffnet den Zugang zu Unternehmen in Frankreich sowie in allen frankophonen Ländern (Kanada, Schweiz, Belgien und Afrika). Im Zeitalter der Globalisierung wird die Beherrschung einer zweiten oder dritten Fremdsprache zunehmend zu einer Schlüsselqualifikation. Französische Sprachkenntnisse können daher ausschlaggebend für bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt sein.
Anfangs wird das Französische oftmals als recht schwierig aufgefasst und eignet sich daher weniger zum Selbststudium. Die französische Sprache gehört im Gegensatz zur englischen nicht zur gleichen Sprachfamilie wie die deutsche. Nach der Entwicklung eines grundlegenden Sprachgefühls machen sich aber zunehmend Vorteile bemerkbar: So ist die Beherrschung der französischen Grammatik durch die intensive Auseinandersetzung mit sprachlichen Strukturen eine ideale Ausgangsbasis für das Erlernen weiterer Sprachen. Als „Brückensprache“ erleichtert Französisch in EU-Ländern, in denen eine andere romanische Sprache gesprochen wird (z.B. Spanien und Italien), die Verständigung mit den Einheimischen.
Ab der sechsten Klasse ist es am GHO möglich, Französisch als zweite Fremdsprache zu erlernen. Dieser frühe Einstieg in die Fremdsprache erleichtert die Aneignung grundlegender Strukturen. Der im Vergleich zur englischen Sprache größere Formenreichtum kann in diesem Alter eher bewältigt werden.
In der achten Klasse bietet sich die Möglichkeit, Französisch als dritte Fremdsprache zu wählen. Da viele Schüler/innen auf bereits vorhandene Sprachkenntnisse und Lernstrategien aus dem Englisch- und Lateinunterricht zurückgreifen können, fällt ihnen der Einstieg relativ leicht und sie können in kurzer Zeit einen guten Kenntnisstand erreichen.
Neben Latein wird Französisch als Kernfach im Fremdsprachen-Profil angeboten. Im schriftlichen Abitur sind Aufgaben des Zentralabiturs zu bearbeiten.
Einmal jährlich besucht eine französische Muttersprachlerin/ ein französischer Muttersprachler das GHO, um den Schülerinnen und Schülern erste Einblicke in die französische Sprache und Kultur zugeben. Die Motivation für die mögliche neue Fremdsprache steht bei dem Besuch im Vordergrund. So werden die Unterrichtsstunden für die Sechstklässler durch Bewegungsspiele, Wettkämpfe, Lieder etc. anschaulich gestaltet und es wird von Beginn an in der Fremdsprache kommuniziert.
Was aber ist das Francemobil?
Jährlich wechselnde Lektorinnen und Lektoren touren im Auftrag des Deutsch-FranzösischenJugendwerks (DFJW) und der Französischen Botschaft mit Unterstützung der Robert-Bosch-Stiftung durch norddeutsche Städte, um in Kindergärten, Grundschulen sowie den weiterführenden allgemein- und berufsbildenden Schulen Einblicke in die französische Sprache und Kultur zu liefern. Seit dem Gründungsjahr 2002 wurden auf diese Weise bereits über eine Million Schülerinnen und Schüler erreicht. Am Ende der Unterrichtsstunden informieren die Muttersprachler außerdem noch über individuelle, mehrmonatige Austauschprogramme wie Brigitte Sauzay, VOLTAIRE oder die Möglichkeiten als Au Pair oder im Rahmen eines FSJ in ein frankophones Land zu gehen. Interessierte Schülerinnen und Schüler der 8.-10. Klassen können sich gerne bei ihren Französischlehrkräften melden und nähere Informationen zu den Austauschmöglichkeiten bekommen.
Mariska Bartelt, Fachschaftsvorsitzende Französisch
Was ist DELF (scolaire)?
DELF steht für Diplôme d'études en langue française. Es handelt sich dabei um staatliche Sprachdiplome für Französisch als Fremdsprache, die vom französischen Bildungsministeriumvergeben werden. Die Prüfungen zur Erlangung der Diplome werden vom Centre international d’étudespédagogiques (CIEP) konzipiert und von den Kultur-einrichtungen der Französischen Botschaften durchgeführt, in Schleswig-Holstein vom Institut Français in Kiel. Für Schulen wird eine jugendgemäße Version des Diploms, das so genannte DELF scolaire,auf vier verschiedenen Niveaus (A1, A2, B1, B2) angeboten. Diese entsprechen den ersten vier Niveaus des europäischen Referenzrahmens. Einmal im Jahr haben unsere SchülerInnen die Gelegenheit, die DELF-Prüfung abzulegen. Geprüft werden die vier kommunikativen Kompetenzen: Hörverstehen, Leseverstehen, Schreiben und Sprechen. Im Mittelpunktstehen dabei Themen wie Familie, Freunde, Freizeit und Schule. Spätestens ab dem 2.Lernjahr ist eine Teilnahme an der Prüfung auf dem Niveau A1 möglich.
Wofür braucht ihr das DELF-Diplom?
Ihr werdet für eure Anstrengungen belohnt. Ihr erhaltet mit dem DELF-Diplom ein unbegrenzt gültiges, international anerkanntes Zertifikat, das euch nach dem Schulabschluss in Situationen von Nutzen sein kann, in denen Fremdsprachenkenntnisse nachgewiesen werden sollen, z.B. bei einer Bewerbung, einem Praktikum, für einen Studienplatz oder einen Auslandsaufenthalt. Es belegt über die französischen Sprachkenntnisse hinaus euer Zusatzengagement! Nicht zu unterschätzen ist auch die Tatsache, dass ihr frühzeitig die Möglichkeit bekommt, eine Prüfungssituation zu meistern, zumal die mündlichen Prüfungen immer mit französischen Muttersprachlern durchgeführt werden. Künftigen Prüfungen könnt ihr so sicherlich entspannter entgegensehen!
Wo macht ihr die DELF-Prüfung?
Die DELF-Prüfungen finden mehrmals im Jahr im Centre Culturel Français in Kiel statt. Was kostet die DELF-Prüfung? Die Prüfungsteilnahme kostet je nach Niveau zwischen 25 € und 66 € (Stand 2018). Neu am GHO: DELF-optionSeit dem Schuljahr 2018/2019 habt ihr als Zehntklässler die Möglichkeit, in der Einführungs-phase das DELF-Diplom direkt im Französischunterricht bei den Lehrkräften Frau Buchheister und Frau Bartelt abzulegen. Im Rahmen des Pilotprojektes haben am 14. März2019 erstmalig alle SchülerInnen des Kernfaches Französisch einen zentralen Leistungs-nachweis geschrieben, der die Kompetenzen in den Bereichen Hörverstehen, Leseverstehen und Schreiben prüft. Diese Prüfung ersetzt einen regulären Leistungsnachweis, also eine Klassenarbeit. Im Anschluss haben interessierte SchülerInnen die Möglichkeit am GHO direkt durch eine zusätzliche mündliche Prüfung das DELF scolaire B1-Diplom zu erwerben. Vorteil: Man kann das Diplom an der eigenen Schule bekommen und es kostet mit 20€ deutlich weniger als sonst in Kiel (50€).Bei Interesse meldet euch gerne bei euren Französischlehrkräften!
Mariska Bartelt, Fachschaftsvorsitzende Französisch